Vorerst keine Feuerwehrschule in Wünsdorf

„Die Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz soll einen dauerhaften zweiten Standort Wünsdorf) und die notwendigen Mittel erhalten, um den gestiegenen Bedarf an Aus- und Weiterbildung decken zu können. Zur Abdeckung des zusätzlichen Lehrgangsbedarfs sowie zur Verstärkung des Führungsdienstes bei Großschadenslagen werden 30 zusätzliche Personalstellen eingerichtet.“ So steht es im Koalitionsvertrag der aktuellen brandenburgischen Regierungskoalition.

Im Mai 2023 versprach der Staatssekretär noch, dass zweite Landesfeuerwehrschul-Standort in Wünsdorf kommen werde.

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/05/brandenburg-waldbraende-feuer-praevention-feuerwehr-ausbildung.html

Am 10.01.2024 berichtete der rbb auf seiner Webseite rbb24.de über die Entscheidung der Landesregierung. Es könne aus finanziellen Gründen vorerst kein Neubau der Landesschule am Standort Wünsdorf realisiert werden. Es bestehen Sparvorgaben im Haushalt. Deshalb habe man sich für den Ausbau von Polizeieinrichtungen entschieden, so Innenstaatssekretär Grünewald im Innenausschuss des Landtages.

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/01/brandschutz-katastrophenschutz-feuerwehr-wuensdorf.html

Der Landesfeuerwehrverband Brandenburg und auch der Kreisfeuerwehrverband Oder-Spree nehmen diese Entscheidung mit Entsetzen und Unverständnis zur Kenntnis.

Rolf Fünning, Präsident des LFV-BB dazu: „Während des Parlamentarischen Abends des Landesfeuerwehrverbandes am 18. Oktober 2023 habe ich explizit darauf hingewiesen, dass ein 2. Schulstandort für die LSTE dringend notwendig ist.“

Es hat sich ein gewaltiger Ausbildungsstau seit Jahren aufgestaut. Mit dem 2. Standort könnte dieser dann nach und nach abgebaut werden. Mit jeder Verzögerung baut sich der Ausbildungsstau jedoch immer weiter auf.

„Selbst wenn sofort mit der Realisierung des Projektes begonnen wird, gehen noch mindestens 3 bis 4 Jahre ins Land, bevor der erste Lehrgangsteilnehmer seinen Fuß in die neuen Lehrräume setzen kann. Im Namen der Kameradinnen und Kameraden der Brandenburger Feuerwehren protestiere ich gegen diese Entscheidung des Innen-ministeriums und fordere den unverzüglichen Beginn des Projektes „2. Schulstandort Wünsdorf. Wir nehmen diese Entscheidung nicht einfach so hin. VERSPROCHEN!“, so Rolf Fünning.

Frank Kersten dazu: „Sein einigen Jahren und mit der Energiewende treffen unsere Feuerwehren auf neue, unbekannte Einsatzsituationen, oder auch Einsätze z.B. bei Vegetationsbrände (Anwendung des HFS), oder Einsätze im Bereich Elektromobilität. Diese und andere Themen müssen unbedingt geschult werden. Wir als Kreisfeuerwehrverband Oder-Spree lassen unsere Kameradinnen und Kameraden nicht alleine und fordern die Rücknahme dieser Entscheidung für eine adäquate Ausbildung! Wir erwarten die Umsetzung der Fürsorgepflicht durch das Land Brandenburg! Wir werden gemeinsam mit den anderen Kreisverbänden und mit dem Landesfeuerwehrverband mit der Politik in den Diskurs begeben.“

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